Der Segelsport ist bekanntermaßen eine teure Sache, die sich nur wenige leisten können. Das wollten einige Hamburger*innen vor 25 Jahren ändern und gründeten den Alster-Jugend-Segelclub e.V. Ziel: Allen Kindern möglichst niedrigschwellig den Zugang zum Segeln ermöglichen.
Segeln darf kein Privileg sein, sondern eine bereichernde Erfahrung, die allen offensteht“, dieses Motto führte am 15. Juli 2000 zur Gründung des Alster-Jugend-Segelclub e.V. (AJuS). „Vor rund 25 Jahren entstand die Idee aus dem Wunsch heraus, die faszinierende Welt des Segelsports einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und so Talente zu fördern, die sonst unentdeckt blieben. Wir möchten jedem Kind und jedem Jugendlichen in Hamburg die Chance geben, das Segeln zu lernen, unabhängig vom familiären oder finanziellen Hintergrund“, erklärt der Vorstand des AJuS. Segeln kann Kinder und Jugendliche nämlich weit über den sportlichen Aspekt hinaus fördern, denn dabei muss Verantwortung übernommen, im Team agiert und Probleme eigenständig gelöst werden: „Das Beherrschen eines Bootes stärkt das Selbstvertrauen ungemein und vermittelt ein tiefes Verständnis für Natur und Wetter. Diese Kombination aus körperlicher Aktivität, strategischem Denken und dem direkten Erleben der Elemente macht den Segelsport einzigartig und prägt unsere Jugendlichen nachhaltig.“ Um das vielen Kindern anbieten zu können, hat sich der Verein in den Jahren durch ein kontinuierliches Wachstum zu einem aktiven Teil des Hamburger Segelgeschehen entwickelt. „Ein Meilenstein war die großzügige Unterstützung der Alexander-Otto-Stiftung, die 13.000 Euro für einen Conger und einen Außenbordmotor spendete. Der Aufbau und die Instandhaltung der Boote wurden maßgeblich von ehrenamtlichen Helfern, oft Pensionären und Rentnern, getragen, deren unermüdlicher Einsatz den Vereinsgeist prägte“, so der Vorstand.
Und auch in der Hamburger Jugendarbeit stellt der Verein heute eine feste Größe dar. 2007 erhielt die Jugendarbeit sogar den renommierten Fritz-Bauer-Preis des Hamburger Sportbunds (HSB) für die beste Kinder- und Jugendausbildung für Kinder mit Behinderung. Die von Beginn an gelebte Philosophie der Inklusion wurde durch diese Auszeichnung unterstrichen: „Bei uns segeln Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam auf der Alster. Wir bieten spezielle, angepasste Kurse an und schulen unsere Trainer im inklusiven Umgang. Unser Ziel ist es, Barrieren abzubauen und zu zeigen, dass Segeln ein Sport für jeden ist.“ Das ist einer der Antriebe des Vereins und seiner ehrenamtlichen Mitarbeiter, die sich auch mit einigen Herausforderungen, wie der Finanzierung der Programme und der Gewinnung und Bindung ehrenamtlicher Trainer, konfrontiert sehen. Eine weitere große Motivation für die Menschen im AJuS ist das Feedback der Kinder und Jugendlichen. “Es ist unglaublich erfüllend zu sehen, wie sich unsere jungen Segler entwickeln und über sich hinauswachsen, besonders in unseren inklusiven Gruppen. Die Begeisterung der Kinder gibt uns stets neuen Rückenwind“, so der Vorstand des Vereins. Diesen Elan kann man auch an dem Engagement erkennen, moderne und nachhaltige Lösungen im Segelbetrieb zu integrieren. Denn seit dem Jahr 2025 ergänzen auch zwei neue E-Motorboote die Flotte.
Und um in Zukunft noch mehr Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Segelsport zu ermöglichen und die Qualität der Ausbildung weiter zu steigern, hat der AJuS einen zentralen Wunsch: die Erweiterung des Geländes an der Alster. Denn obwohl es bereits einen vielfältigen Bootsbestand gibt und eine breite Palette an Kursen und Trainings für unterschiedliche Altersgruppen und Leistungsniveaus angeboten werden kann, gibt es immer noch Steigerungspotenzial. „Um unsere wachsende Bootsflotte weiterhin optimal unterbringen und gleichzeitig ausreichend Platz für eine adäquate und moderne Ausbildung bieten zu können, ist mehr Raum unerlässlich”, erklärt der Vorstand, „Damit könnte man noch mehr junge Talente auf und neben dem Wasser fördern.“ Damit auch weiterhin ein kostengünstiges Segelangebot gesichert und das Equipment zum Segeln instand gehalten werden kann, freut sich der AJuS außerdem über Spenden.
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Aufmacherbild: © AJuS e.V.
