Genau 50 Jahre nach seinem Verschwinden auf See richtet die Hamburger Kunsthalle vom 11. April bis zum 24. August mit der Ausstellung „BAS JAN ADER – I’m searching…“ eine retrospektive Schau des Werks des niederländischen Künstlers Bas Jan Ader (1942–1975) aus. Er zählt als eine Schlüsselfigur für nachfolgende Generationen von Künstler*innen – ein so genannter »Artists’ Artist«. Unter Kunstschaffenden legendär, sind seine 16-mm-Filme, Dia-Installationen, Fotografien und Videos zusammen mit erstmalig gezeigten frühen Werken, sowie Dokumentationsmaterial nun in einer seltenen und umfassenden Gesamtschau für ein großes Publikum zu entdecken.
Bas Jan Aders künstlerisches Werk ist zugleich melancholisch und absurd, emotional und konzeptuell, einfach und komplex. Aus dem Fallen als Symbol des Scheiterns macht er mit diversen fotografischen Serien und seinen berühmten 16-mm-Filmen eine Profession. Der Moment des Kontrollverlusts wird bei ihm zu einer bewussten Entscheidung. Scheitern wird zur unausweichlichen Lebenserfahrung. Zeitlebens war Ader auf der Suche nach einer existentiellen Verortung des Menschen, nach dem Verborgenen und dem Wunderbaren, dem er unter Einsatz seines Körpers und letztlich auch seines Lebens nachspürte.

© The Estate of Bas Jan Ader / Mary Sue Ader Andersen / VG Bild-Kunst, Bonn 2025. Courtesy of Meliksetian | Briggs, Dallas

© The Estate of Bas Jan Ader / Mary Sue Ader Andersen / VG Bild-Kunst, Bonn 2025. Courtesy of Meliksetian | Briggs, Dallas
1963 zog Bas Jan Ader nach Los Angeles, wo er sich zusammen mit seiner Frau Mary Sue eine zweite Heimat aufbaute. Im Rahmen einer künstlerischen Trilogie, die er »In search of the miraculous« betitelte, machte er sich 1975 als 33-Jähriger in einem kleinen Segelboot von Cape Cod, Massachusetts, aus zu einer Einhand-Überquerung des Atlantiks in Richtung Fal mouth in Großbritannien auf. Er sollte sein Ziel jedoch nie erreichen. Monate später wurde das Segelboot vor der irischen Küste gefunden; Bas Jan Ader blieb verschollen. Die sehnsuchtsvoll-romantische Suche nach dem »Wunderbaren / Wundersamen« (miraculous) wurde durch Aders Verschwinden auf See zur Parabel auf die Verletzlichkeit und das Scheitern des Menschen.

© The Estate of Bas Jan Ader / Mary Sue Ader Andersen / VG Bild-Kunst, Bonn 2025. Courtesy of Meliksetian |Briggs, Dallas

© The Estate of Bas Jan Ader / Mary Sue Ader Andersen / VG Bild-Kunst, Bonn 2025. Courtesy of Meliksetian | Briggs, Dallas
Internationale Leihgaben kommen aus dem Bas Jan Ader Estate, von amerikanischen Leihgeber*innen und von Sammlungen aus Holland, Belgien, Frankreich und Deutschland. Die englischsprachige Publikation zur Ausstellung (Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln) vereint Wiederabdrucke von grundlegenden Beiträgen zur Forschung, erstmalig veröffentlichte Texte mit neuen Erkenntnissen, aufschlussreiche Gespräche mit Weggefährten des Künstlers, sowie bisher unveröffentlichtes Bildmaterial. Das Buch ist im Buchhandel und im Museumshop zum Preis von 39,80 Euro erhältlich und kann über www.freunde-der-kunsthalle.de bestellt werden.