Am 21. März ist der Welttag gegen Rassismus. Mehr denn je, sind wir alle aufgerufen, gegen Rassismus und für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt einzustehen. Indem wir die Menschenwürde jedes einzelnen Menschen schützen, stärken wir die Gesellschaft im Allgemeinen. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) spricht über Handlungsmöglichkeiten.
Rassismus hat viele Gesichter. Die Anti-Rassismus-Konvention der Vereinten Nationen (UN) definiert rassistische Diskriminierung als „jede auf der vermeintlichen ethnischen Herkunft, „Rasse”, Hautfarbe, Abstammung oder nationalen Ursprungs beruhende Unterscheidung, Ausschließung, Beschränkung oder Bevorzugung, die zum Ziel oder zur Folge hat, dass dadurch ein gleichberechtigtes Anerkennen, Genießen oder Ausüben von Menschenrechten und Grundfreiheiten im politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder jedem sonstigen Bereich des öffentlichen Lebens vereitelt oder beeinträchtigt wird“.
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Folgen für Betroffene oft schwerwiegend sind. Unabhängig von seiner Ausprägung, in subtiler Form im privaten oder beruflichen Umfeld, über Kommentare oder strukturell und institutionell durch die Benachteiligung von Menschen oder Gruppen – jede Form der rassistischen Diskriminierung ist herabwürdigend und trifft damit auch die Menschenwürde.
Die aus der Erfahrung mit rassistischer Diskriminierung resultierenden Lebensumstände führen nicht selten zu einer schlechteren psychischen Gesundheit. Das Risiko, an Angststörungen, Depressionen, Psychosen, Suchterkrankungen oder einer posttraumatischen Belastungsstörung zu erkranken, steigt.
Laut Mediendienst Integration machen rund 22 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, also etwa ein Fünftel, im Laufe des Lebens Erfahrung mit rassistischer Diskriminierung. Die Dunkelziffer dürfte um einiges höher liegen. Rassismus schwächt nicht nur Betroffene und ihr Umfeld, sondern beeinflusst die Entwicklung gesellschaftlicher Strukturen allgemein.
Das Motto „Menschenwürde schützen“ macht deutlich, wie wichtig es ist, als Gesamtgesellschaft hinzuschauen und dem allgegenwärtigen Rassismus im Alltag entgegenzutreten. Auf vielfältige Weise können wir alle – Einzelpersonen wie auch Organisationen und Institutionen – Maßnahmen ergreifen, die rassistischen Tendenzen entgegenwirken. Es gibt viele Möglichkeiten. Wir können in Kontakt treten, eigene Vorurteile reflektieren, Diversität sichtbar machen, Betroffene unterstützen, Zivilcourage zeigen und Chancengleichheit fördern.
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