Freitag, 17. Januar 2025
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    Nachgefragt bei zwei CDU-Spitzen

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    Für die aktuelle Folge der Reihe „WAS GEHT…? N Klub fragt nach“ hatte Gastgeber Lars Meier (Gute Leude Fabrik) mit Dennis Thering (Vorsitzender der Hamburger CDU-Bürgerschaftsfraktion) und Jens Spahn (stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Ex-Bundes-Gesundheitsminister) zwei CDU-Größen zum Talk in den das Hotel Reichshof Hamburg geladen. Zu besprechen gab es in dem 90 Minuten-Talk genug, schließlich möchte Dennis Thering Hamburger Bürgermeister werden und Jens Spahn in die kommende Bundesregierung.

    Nach einer kurzen Vorstellung der Politiker, die übrigens beide eine Banklehre absolviert haben, ging es über Fragen zum Karneval schnell ans Eingemachte. Die Vorlage hatte Jens Spahn mit seiner Äußerung zu möglichen Abschiebungen nach Syrien gegeben. Sein Vorschlag, Rückkehrer mit 1000 Euro und einem Charterflug zu unterstützen, wurde von Moderator Lars Meier als unseriös und übereilt kritisiert. Die Integration und mögliche Rückkehr syrischer Flüchtlinge wurden anschließend eingehend debattiert. Während Meier verdeutlichte, dass es unpassend sei, Flüchtlinge direkt nach einem Konflikt zurückzuschicken, betonte Dennis Thering die Freude und Hoffnung der syrischen Gemeinschaft in Deutschland sowie die Möglichkeit, Rückkehrmöglichkeiten zu schaffen, sobald eine Perspektive in der Heimat gegeben ist. Spahn lobte Deutschlands Leistung bei der Aufnahme von Geflüchteten und forderte eine fundierte Diskussion über eine Rückkehr nach erfolgter Stabilität in den Herkunftsländern.

    Ein weiteres Thema war die Energiepolitik. Meier konfrontierte die beiden Politiker mit seiner ablehnenden Haltung gegenüber Atomstrom. Die CDUler mokierten sich über eine Doppelmoral bei der Nutzung von Atomstrom – besonders hervorgehoben wurde der Widerspruch zwischen der Ablehnung von Kernenergie in Deutschland und der Akzeptanz von Atomstromimporten aus Frankreich und Kohlestrom aus Polen.

    Wer ich bin? In der Vita auf seiner Website beantwortet Jens Spahn die Frage so: „Münsterländer. Ehemann. Katholik. Mitglied des CDU-Präsidiums. Parlamentarier. Fraktionsvize.“

    Die Konversation drehte sich auch um die Dynamiken und Herausforderungen, die Social Media heutzutage mit sich bringt. Spahn reflektierte über die Auswirkungen von Online-Aktivitäten auf das reale Leben und zog dabei Parallelen zu legalen Folgen wie dem Führerscheinentzug. Beide Politiker diskutierten, wie Social Media sowohl in der politischen Kommunikation als auch im täglichen Leben eine Rolle spielt und wie man professionellen Abstand zu Medienvertretern wahren kann. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Bedeutung und dem Erhalt der Medienvielfalt, insbesondere den Printmedien, sowie der Notwendigkeit einer professionellen Beziehung zu Journalisten. Thering äußerte seine Sorge um den Rückgang lokaler Zeitungen und betonte gleichzeitig die gute Zusammenarbeit mit der Hamburger Presse.

    Der Hamburger Hafen und dessen politische Unterstützung waren ebenfalls ein heißes Thema. Sowohl Thering als auch Spahn betonten die Bedeutung des Hafens und kritisierten die mangelnde Berücksichtigung durch die aktuelle politische Führung. Spahn äußerte zudem seine Enttäuschung über chinesische Investitionen in den Hafen.

    Zum Abschluss wurde der Fachkräftemangel in der Gastronomie angesprochen, wobei Spahn Vorschläge zur Verbesserung machte, wie Steuervorteile für Überstunden und flexiblere Arbeitszeiten. Zudem betonte er die Notwendigkeit, sowohl Arbeitskräfte aus dem Ausland zu gewinnen als auch das Potenzial im Inland zu nutzen.

    Dennis Thering hatte vor seiner politischen Laufbahn andere Pläne: „Als Jugendlicher habe ich leidenschaftlich Fußball gespielt, zunächst beim Hummelsbütteler SV und ab der B-Jugend beim Hamburger SV als Torwart. Wegen einer Knieverletzung musste ich meine Fußballkarriere beenden.“

    Zusätzlich sieht Thering Verbesserungspotenziale in Hamburg, besonders im Bereich Verkehr und Wirtschaft. Hamburg stehe bei Verkehrsstau an der Spitze in Deutschland, wobei es an digitalisierten Ampeln und “grünen Wellen” mangelt. Ein massiver Parkplatzabbau und die Notwendigkeit, den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) auszubauen, waren ebenfalls zentrale Themen.

    Zum Abschluss des Abends zog jeder der Podiumsteilnehmer einen Glückskeks. Ein Schelm, wer Böses bei den Antworten denkt. Dennis Thering zumindest, hatte da aus politischer Sicht den besten Keks erwischt: „Nichts kann sie aufhalten, sie gewinnen.“ Ich hätte es fast nicht besser formulieren können, freute er sich der Hamburger lächelnd. Und bei Jens Spahn stand: „Also beobachte einfach und du wirst viel lernen.Lars Meiers Spruch lautete: „Leben ist, als müsse man Honig von Dornen lecken.“ Das bringe den Abend gut auf den Punkt, fand der Gastgeber: „Er hatte sehr viel Honig, aber auch ein paar Dornen”, sagte er und bedankte sich für die Auseinandersetzung, die Antworten und einen aufschlussreichen Abend.

    “WAS GEHT…? N Klub fragt nach” ist eine Sonderausgabe und eigenständige Veranstaltung unter dem Dach der nachhaltigen Gute Leude Fabrik-Veranstaltungsreihe N Klub. Der Rahmen ist exklusiv und der Zugang erfolgt über eine Einladung. Mehr Infos dazu gibt es HIER.

    Aufmacherfoto: Lars Meier, Jens Spahn und Dennis Thering (v.l.) auf der Bühne im Hotel Reichshof Hamburg. Fotos: @ Kai Wehl

    Kai Wehl
    Kai Wehl
    Chefredakteur
    Anzeigen-Spezial

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