Am 22. Oktober treten die Hamburger Singer-/Songwriterinnen Kate Louisa und Nora Sänger nach einer Auszeit, in der sie sich fast nur dem Muttersein gewidmet haben, in der Nochtwache auf. Die beiden sind happy, mit neuen eigenen Songs und Konzerten wieder auf der Bühne zu stehen, um sich musikalisch weiter auszuprobieren.
Kate Louisa und Nora Sänger kennen sich bereits seit dem Musikstudium, wo sie sowohl Kolleginnen als auch Freundinnen wurden. Ob Erfolg oder Flaute – Sie haben sich von Anfang an auf ihrem Weg begleitet. „Das wir uns so sehr unterstützt haben, hat uns zusammengeschweißt. Ich schätze Nora sehr, immer wenn wir uns treffen und unterhalten, gehe ich nachhause und fühle mich bereichert“, erklärt Kate Louisa. Seit 2018 ist die aus Wellingsbüttel stammende Musikerin bereits mit ihrer Band unterwegs und begeistert das Publikum mit ihrem Deutsch-Pop mit Indie Touch, was man seit Herbst 2024 nun auch auf ihrem neuen Album hören kann. Nora Sänger hat mit ihrem Album „Almost Golden“ (2015) ihr Country-Debut vorgelegt, und seitdem diverse Folk- und Popsingles veröffentlicht. Sie arbeitet bereits an einer neuen EP, die für das Frühjahr 2025 geplant ist. Ihre neuen Songs weisen neben Country auch Blues- und Souleinflüsse auf.
Nachdem sich beide eine Zeitlang dem Muttersein gewidmet haben, freuen sie sich nun, mit neuen eigenen Songs und Konzerten zurück auf die Bühne zu gehen und sich musikalisch weiter auszuprobieren. Nora Sänger erklärt: „Doppelkonzerte haben wir schon öfters gespielt. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit bis wir endlich mal einen gemeinsamen Song rausbringen.“ Mit „So Beautiful To Me“ haben sie genau das nun getan. Er ist für die beiden eine Hommage an die Liebe zu ihren Kindern, aber sie wollen damit auch auf die schwierige Verbindung des Mutterseins mit ihrer Arbeit als Künstlerinnen aufmerksam machen. Denn Musik zu machen ist nicht nur ein Job für die Hamburger Sängerinnen: „Es ist eine Berufung der wir uns nicht entziehen können,“ sagt Nora. „Und zugleich fällt es manchmal schwer, die Kinder in dieser Zeit betreuen lassen zu müssen,“ fügt Kate hinzu.
Anläßlich des Erscheinens ihres gemeinsamen Songs „So Beautiful To Me“ haben wir mit den beiden Hamburger Musikerinnen gesprochen.
Alster-Aktuell: Wie habt ihr zusammengefunden?
Nora:Wir kennen uns schon aus dem Pop- und Jazzgesang Studium. Seitdem sind wir Freundinnen, Kolleginnen und supporten uns. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit bis wir endlich mal einen gemeinsamen Song rausbringen.
Das habt ihr jetzt mit eurer gemeinsamen Version von „So Beautiful To Me“ geschafft. Darin macht ihr auf die schwierige Verbindung vom Muttersein und der Arbeit als Musikerin aufmerksam. Warum wolltet ihr darüber sprechen?
Kate: Frauen und Männer sind unterschiedlich und wir brauchen beide Energien in unserer Welt um zu wachsen und als Gesellschaft voranzukommen. Deshalb ist das Thema so wichtig und je mehr Frauen darauf aufmerksam machen, je mehr Gehör bekommen wir.
Nora: Ich denke, dass jede Berufsgruppe ihre eigenen Challenges für Mütter mit sich bringt. Letztlich finde ich es einfach wichtig, dass sie in der Ausübung ihres Berufs genauso ernst genommen werden wie Väter. Darüber hinaus finde ich es wichtig zu demonstrieren, dass eine künstlerische Tätigkeit nicht nur Extravaganz bedeutet. Mein Eindruck ist, dass in unserer Gesellschaft schöngeistige oder künstlerische Berufe immer weniger Lobby haben. Dabei sind Kunst und Kreativität so wichtig für unsere Gesellschaft.
Was sind Herausforderungen für arbeitende Mütter?
Kate:Man sagt, Paare gehen mit der Vorstellung von 2024 in den Kreissaal rein und agieren wie in den 1960ern, wenn sie wieder rauskommen. Es ist einfach immer noch keine „Normalität“, dass Frauen nach der Geburt wieder in ihren Job zurück gehen.
Nora: Oft projiziert man das eigene schlechte Gewissen in seine Mitmenschen rein. Vom Kopf her wissen wir, dass es gut und richtig ist, seinen Beruf auszuüben oder seiner Leidenschaft nachzugehen und doch verspüren wir beim Nichterfüllen dieser Erwartung einen inneren Konflikt.
In der Gesellschaft herrscht eine Diskrepanz zwischen der Betrachtung von arbeitenden Müttern und Vätern.
Kate: Auf eine gewisse Weise sind Frauen aus meiner Sicht näher an die Kinder gebunden. Sie wachsen 9 Monate lang in uns heran und viele Mütter wollen auch bei den Kindern bleiben. Ich finde aber wichtig, dass es nach ein paar Monaten für die Gesellschaft „normal“ wird, dass auch die Frauen zurück in den Job gehen UND das es ebenfalls keine Seltenheit bleibt, dass die Männer sich Elternzeit nehmen.
Gab es positive Veränderungen in euerm Künstlersein, nachdem ihr Mütter geworden seid?
Kate:Ich bin sehr viel entspannter mit meiner Kunst seit ich Mutter bin und die Prioritäten haben sich verändert. Früher wollte ich die Dinge mit sehr viel Anspannung erreichen, heute bin ich hingegen sehr viel mehr bei mir. Interessanterweise stoße ich damit auf so viel Begeisterung und die Türen öffnen sich leichter.
Nora: Weil ich plötzlich sehr viel weniger Zeit zur Verfügung habe, priorisiere ich strenger, überlege mir genau in welche Projekte ich meine Zeit investiere und in welche nicht. Im Ergebnis bin ich zufriedener mit und überzeugter von meiner Arbeit.
Welchen Rat habt ihr für Frauen?
Kate:Das Leben ist unsere eigene Verantwortung. Fast alles ist möglich. Wir haben die Freiheit in unserem Land, groß zu denken und zu träumen und wir dürfen diese Wünsche umsetzen.
Nora:Dir Zeit einzuräumen, in der Du dem nachgehen kannst, was Dich begeistert ist Selbstfürsorge, Selbstliebe – eine wichtige Ressource, die Deine Kinder dann vorgelebt bekommen. Und: nimm’ Hilfe an! Mütter haben oft einen überirdisch hohen Anspruch an sich und haben den Eindruck versagt zu haben, wenn es doch nur mit Hilfe ging. Das ist aber völliger Quatsch.
Infos zu den beiden gibt es auf www.katelouisamusik.de und www.norasaenger.de
Wer mehr von den beiden hören will, kann sich auf ihr Konzert freuen. Auch ihren neuen Song performen die beiden Musikerinnen bei ihrem Doppelkonzert am 22. Oktober um 20:30 Uhr in der Nochtwache Hamburg, Bernhard-Nocht-Straße 69a. Um 19:30 Uhr ist Einlass. Eintritt: VVK € 20 zzgl. Geb. Infos und Tickets gibt es HIER.