Rund 70 Gäste aus Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft zelebrierten gestern auf Einladung von Event-Profi und Netzwerker Sören Bauer den Weltfrauentag beim renommierten FaceClub-CEO Dinner inklusive Podiumsdiskussion. „Starke Frauen“ hieß das Motto der hochkarätig besetzten Talkrunde.
Zu den Diskutantinnen im Restaurant Favoloso gehörten Freestyle-Skierin und Doktorandin im Bereich Biotechnologie Laura Grasemann, Unternehmensgründerin Ann-Kathrin Hellge, Medizinerin und Klinikleiterin Prof. Dr. Anne Karow sowie Kriminalkommissarin, Stuntfrau und Dating-Coach für Männer Susanne Wilken.
Die lebhafte Gesprächsrunde wurde moderiert von Medienmanagerin Susan Molzow. Die Geschäftsführerin des Jahreszeiten Verlages präsentierte zu Gesprächsbeginn ein paar interessante Fakten: 66 Prozent aller Mütter in Deutschland arbeiten in Teilzeit, während es bei den Vätern nur 7 Prozent sind. Der Gender-Pay-Gap liegt immer noch bei 18 Prozent. Der Frauenanteil in DAX-geführten Unternehmen bewegt sich um 8,3 Prozent.
„Laut UNO sind wir noch 300 Jahre von der Gleichberechtigung entfernt“, sagte die zweifache Mutter. „Wir brauchen den Weltfrauentag, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen“, startete die Moderatorin die anschließende Diskussion.
Frauen haben Angst zu scheitern
Warum es so wenig Frauen in Führungspositionen gibt, erklärte Ann-Kathrin Hellge, Unternehmerin und Mutter eines kleinen Sohnes: „Viele Frauen haben Angst zu versagen. Ich würde mir wünschen, dass Frauen mutiger werden. Selbst, wenn sie scheitern, wachsen sie an dieser Erfahrung.“ Die gebürtige Hannoveranerin machte außerdem deutlich, dass es Mütter ohne familiäre Unterstützung schwer haben, als Vollzeitkraft in ihren Beruf zurückzukehren. „Wir brauchen hierzulande viel mehr Ganztagsbetreuungsplätze für Kinder“, so ihre Forderung.
Teilzeit bedeutet in der Regel das Karriereende
Auch Prof. Dr. Anne Karow, Leiterin der Libermenta Klinik Schloss Tremsbüttel und Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie ist sich sicher, dass eine Teilzeitbeschäftigung in der Regel das Ende der Karriere bedeutet. „Meinen Beruf als Oberärztin war nur in Vollzeit möglich. Ich hatte das Glück, dass mein Kind von der Familie betreut wurde.“
Frauen müssen mutiger sein
Kriminalkommissarin Susanne Wilken arbeitet seit 25 Jahren in einem männerdominierten Beruf. „Wenn ich ein Mann gewesen wäre, bin ich mir sicher, dass ich mehr gefördert worden wäre.“ Ihr Appell an die Frauen: „Seid mutiger.“ Das wünscht sich auch die ehemalige Freestyle Ski-Olympionikin Laura Grasemann. Die Wissenschaftlerin regte an, dass Mädchen und Jungen von klein auf an zu mehr Mut erzogen werden sollten.
Nach der Talkrunde diskutierten die Gäste hitzig weiter.
Schauspielerin Andrea Lüdke („Großstadtrevier“): „In der deutschen TV- und Filmbranche sind Frauen total unterrepräsentiert. Es gibt nur wenige Frauenrollen. Da sind andere Länder viel weiter“, moniert die zweifache Großmutter.
Filmproduzentin Annegret Weitkämper-Krug, die auch dem Vorstand des Verbands deutscher Unternehmerinnen angehört. „Frauen haben gute Ideen, aber sie haben schwerer Zugang zu Kapital. Die Investoren sind Männer und die geben lieber Männern das Geld.“
Ob die Frauenquote die Gleichberechtigung in Deutschland vorantreibt, bezweifelten die Diskutantinnen. Dazu Prof. Dr. Anne Karow: „Es geht um Qualifikation. Ich will keinen Frauenbonus haben. Das tut uns nicht gut.“
Fazit des Abends: Wenn sich Männer und Frauen auf Augenhöhe begegnen würden, wäre die Gleichberechtigung früher als in 300 Jahren zu erreichen.
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Alle Fotos: © Marc Metzler | FaceClub