Freitag, 29. März 2024
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    “Frauen sind in der Kunst unterrepräsentiert”

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    Premiere beim Club europäischer Unternehmerinnen (CeU): Auf Einladung von Kristina Tröger, Initiatorin und Präsidentin des Clubs kam die Kunsthistorikerin und Art Consultant Mon Muellerschoen ins Hotel Vier Jahreszeiten, um die Auftaktveranstaltung zur neuen Veranstaltungsreihe „CeU loves Knst“ zu moderieren. Thema: Frauen in der Kunst. Dazu talkte Muellerschoen mit den Künstlerinnen und Buchautorinnen Bianca Kennedy und Janine Mackenroth.

    Mit dieser neuen CeU-Kunstveranstaltungsreihe will der Club bewusst Künstlerinnen fördern, denn Künstlerinnen haben es nach wie vor in jeder Hinsicht Janine Mackenrothschwerer als männliche Kollegen. Mon Muellerschoen wird mit ihrer Expertise und ihrem Know-how die Veranstaltungsreihe „CeU LOVES K❤️NST“ begleiten. Sie brachte dieses Mal Bianca Kennedy und Janine Mackenroth, zwei junge Künstlerinnen, die das Buch „I Love Women in Art“ initiiert und herausgebracht haben, mit zu den geladenen 100 Ladies des Clubs, von denen viele in der Kunstbranche beheimatet waren. Das Buch ist das erste Sammelwerk von Künstlerinnen in Deutschland.

    In dem sehr erfolgreichen Buch, das bereits in dritter Auflage erscheint, und das Mon Muellerschoen als „Gesamtkunstwerk“ sieht, werden 100 Künstlerinnen vorgestellt, und damit einer verdienten Sichtbarkeit zugeführt. Genau darum ging es den beiden jungen Herausgeberinnen, die sich an der mangelnden Repräsentation weiblicher Positionen in ihren Studienbüchern störten. Zwar seien 60% der an den Kunstakademien des Landes ausgebildete Künstler weiblich, „aber das zeigt sich nicht im Markt“. Für die geringere Sichtbarkeit spielt nach Ansicht der beiden Herausgeberinnen „ Sozialisierung eine große Rolle“. Auch die Familienplanung behindere, den „oft stellen junge Künstlerinnen die Frage, wann für Kinder der richtige Zeitpunkt“ sei, so Müllerschoen. Und viele stellten sich dabei die Frage, ob denn noch „Zeit und Energie“ für die Kunst bliebe. „Deshalb ist es ungewöhnlich für Künstlerinnen, Mutter zu werden“. Und Frauen hätten immer noch mit vielen strukturellen Benachteiligungen zu kämpfen. So gäbe es laut Muellerschoen einen „Gender Show Gap“. Eine „Recherche in 16 deutschen Kunsthäusern“ zeige, dass „im Zeitraum 2000 bis 2020 1619 Ausstellungen“ stattfanden. Bei diesen lag der Männeranteil „bei 80%“ und der Frauenanteil nur bei 20 %. Und dann sei es nicht ungewöhnlich, dass „es auch einen Gender Pay Gap“ gebe. Die Statistiken seien eindeutig: „Frauen verdienen viel weniger“, „nur 2% des weltweiten Umsatzes von Auktionshäusern“ käme von Frauen. Und „2020 waren von 100 top selling lots nur 8 Frauen“.

    Dabei beweisen Experimente, dass Kunstwerke dann per se „als billiger eingeschätzt“ werden, wenn die Probanden wussten, dass sie von einer Frau gemacht wurden. Zudem stellten die beiden jungen Künstlerinnen auch ihre Werke vor: Bianca Kennedy kreiiert Videokunst, ihr neuestes Werk wird auf der Lyon Biennale gezeigt, und handelt von Künstlicher Intelligenz „in Abwägung zur biologischen Intelligenz“. Janine Mackenroth „beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit“. Sie arbeitet „seit 2015 mit Nagellack“ und „hat dafür einen Bio-Nagellack entwickelt“ mit dem Gemälde entstehen, die auch in der Sammlung des Deutschen Bundestags vertreten sind. Mit dem Fraunhofer Institut arbeitet sie derzeit an der Weiterentwicklung eines Kartoffellackes und forscht mit Förderung des Bundeswirtschaftsministerium an nachhaltigen Kunstmaterialien.

    Die Ladies des Clubs strömten aus ganz Deutschland zusammen, darunter Regine Sixt, die eigens für die Veranstaltung aus München angereist war, und alle Damen waren begeistert von dem neuen Format. Auch die Referentinnen und das Thema hatten es ihnen angetan. Der Abend begann bei strahlendem Sonnenschein auf der wunderschönen Dachterrasse des Hotels und setzte sich nach dem Talk bei Flying Buffet und Wein im Inneren des Hotels fort.

    Aufmacherfoto: Mon Muellerschoen MM-Art-Management, Bianca Kennedy und Janine Mackenroth beide Künstlerinnen und Verlegerinnen des Buches “I Love Women in Art” mit Gastgeberin Kristina Tröger, CeU-Präsidentin (v.l.)

    Mit dabei waren unter anderem …

    Die Künstlerin Ingeborg Prinzessin zu Schleswig-Holstein und PR-Lady Alexandra von Rehlingen (r.)
    Leo von Ruffin (Gut Basthorst) und RA Lena Mähren
    Felicitas und Dorothee Hagen, Deutsch-Amerikanischer Frauenclub
    Elfie Barlach Barlach (Halle K), Rallye-Expertin Birte Ballauff und die Galeristin Birgit Schimming (v.l.)
    Medizinunternehmerin Janneke Lupp mit Julia von Jenisch, Künstlerin und Förderkreis Deichtorhallen (r.)
    Die Vizepräsidentin der Excellenz-Universität Hamburg Prof. Dr. Jetta Frost und die Leiterin des Digitalen Museum Hamburg Caren Brockmann (r.) Alle Fotos: © Ulrich Tröger
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    Kai Wehl
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