Sonntag, 15. September 2024
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    Kampnagel Intendantin ausgezeichnet

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    Winterhude: Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey hat heute als Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Preußische Seehandlung bekannt gegeben, dass Kampnagel Intendantin Amelie Deuflhard den Theaterpreis Berlin 2022 erhält. Die Stiftung vergibt seit 1988 jährlich unter anderem den renommierten Preis für besondere Verdienste um das deutschsprachige Theater.

    Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird im Mai 2022 im Rahmen des 59. Theatertreffens im Haus der Berliner Festspiele verliehen. „Herzlichen Glückwunsch Amelie Deuflhard zum Theaterpreis Berlin 2022! Amelie Deuflhard gibt innovativen und kreativen Ausdrucksformen in Hamburg auf Kampnagel eine feste Heimat. Sie hat in den letzten Jahren diesen Ort zu einem international bedeutenden Zentrum für die verschiedensten Sparten der Kultur gemacht. Sie gibt Künstlerinnen und Künstlern den Raum sich auf unterschiedlichste Weise in das gesellschaftliche Gespräch einzubringen und unterstreicht damit die hohe Relevanz von Kunst und Kultur. Ich freue mich auf die gemeinsame Weiterentwicklung von Kampnagel, für die Amelie Deuflhard mit ihrer großen Kreativität, ihrer klaren Haltung und ihrem unbedingten Glauben an die Bedeutung der Kultur ein starker Motor ist. Ich danke ihr für ihre großartige Arbeit und gratuliere von Herzen zu dieser absolut verdienten Auszeichnung“, erklärt Kultursenator Dr. Carsten Brosda.

    Amelie Deuflhard: „Ich freue mich sehr über die besondere Ehrung mit dem Theaterpreis Berlin und möchte diese Auszeichnung mit all jenen – vor allem aber den freischaffenden Künstler*innen – teilen, die mit mir zusammen seit knapp 30 Jahren an der Entwicklung innovativer Kunstformen arbeiten. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine hat der Preis für mich eine politische Bedeutung, die zugleich Auftrag ist: Denn Kunst kann nur frei sein, wenn die Menschen frei sind. Deshalb müssen wir unsere Netzwerke, national wie international, jetzt nutzen, um Künstler*innen und Kolleg*innen in der Ukraine zu unterstützen. Ich bedanke mich bei der Jury und der Stiftung Preußische Seehandlung und nehme diesen Preis als große Motivation, weiter an neuen Formen des internationalen und transdisziplinären Produzierens zu arbeiten und gesellschaftspolitische Entwicklungen wachsam zu begleiten.“


    In der Begründung der vierköpfigen Jury für den Theaterpreis heißt es: “Wer sich heute für innovatives Theater interessiert oder im Kulturbetrieb neue Wege sucht, kommt an den Gruppen und Künstler:innen nicht vorbei, die sie entdeckt und gefördert – und denen sie immer die Treue gehalten hat. Mit Event hat ihre Arbeit nichts, mit ernsthafter Auseinandersetzung viel zu tun. Und mit einer politischen Haltung. […] Amélie Deuflhard ist eine Möglichmacherin und Vermittlerin par excellence – immer auf der Suche nach aktuellen Themen, neuen Koalitionen, künstlerischen Ideen und Ausdrucksformen, nach neuen Erfahrungen von Raum, Zeit und Welt. Der Theaterpreis Berlin ist ein Preis für ein Lebenswerk, aber Amélie Deuflhard hat noch viel vor.“

    © Marcello Hernandez

    Amelie Deuflhard, *1959, begann nach ihrem Studium und anschließender wissenschaftlicher Tätigkeit 1996 als freie Produktionsleiterin für Theater- und Musikprojekte. Sie war von 2000 bis 2007 Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Sophiensæle Berlin. Gemeinsam mit Philipp Oswalt initiierte sie die künstlerische Zwischennutzung des dekonstruierten Palastes der Republik und war 2004/05 mit ihm und Matthias Lilienthal Leitung des »Volkspalastes«, einer Bespielung dieses historischen DDR-Gebäudes. Seit 2007 ist sie Intendantin auf Kampnagel Hamburg und machte die ›Kulturfabrik‹ zu einem der wichtigsten europäischen Produktionshäuser. 2016 gehörte sie zu den Initiator*innen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, um gemeinsam den ökonomischen, sozialen und ökologischen Wandel der Städte und der Welt im 21. Jahrhundert zu erforschen. 2017 wirkte Amelie Deuflhard am Viererkuratorium des Programms für das Festival Theater der Welt mit, das Kampnagel und das Thalia Theater gemeinsam in Hamburg veranstalteten. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen, hat regelmäßig Lehraufträge inne, ist Jurymitglied in diversen Findungskommissionen und prägt die deutschsprachige Theaterlandschaft durch ihr umfangreiches künstlerisches kultur- und gesellschaftspolitisches Engagement.

    Mehr zu Kampnagel gibt es HIER.

    Aufmacherfoto: © Marcello Hernandez

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    Kai Wehl
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