Vom 25. bis 29. August findet beim Norddeutschen Regatta Verein in Kooperation mit World Sailing und dem Deutschen Seglerverband die zweite Weltmeisterschaft der S\V 14 statt. Jeweils zwei Personen – eine mit und eine ohne Beeinträchtigung– segeln auf Booten des Typs S\V 14 um den WM-Titel.
Während in Tokio bei den Paralympics derzeit keine Segler vertreten sind, kommen auf der Alster 21 Segelteams aus 9 Nationen zusammen, um den Inklusions-WM Titel auf gestellten S\V14 – eine speziell für Menschen mit Handicap entwickelten Bootsklasse – auszusegeln. Die Veranstaltung ist nach der ‚Corona-Edition‘ im vergangenen Jahr die zweite Weltmeisterschaft überhaupt im inklusiven Segeln. Zudem ist inklusives Segeln als Regattasport noch sehr jung und gerade erst dabei, sich zu etablieren.Der Norddeutsche Regatta Verein ist hier Vorreiter und hat, auch dank der Unterstützung durch die Active City Hamburg mittlerweile Strahlkraft weit über Hamburg hinaus. So soll auch diese zweite WM wieder Anlass sein, zu zeigen, was alles möglich ist, und wie Inklusion gerade auch im Sport gelebt werden kann.
Das Boot, auf dem die WM gesegelt wird, ist speziell für das Segeln mit Einschränkungen entworfen worden. Der Rumpf besticht mit modernen Linien, die Auf- und Einbauten dagegen sind eher ungewöhnlich: Schalensitze, Fahrradlenker und eine elektronische Sitzverstellung machen es möglich, dass auch Menschen mit Behinderungen aufs Wasser kommen.
Das Segeln wird auf dem Boot durch seine Technik so auf seine Basics reduziert, dass es nicht um Kraft und Körpereinsatz geht, sondern allein um das Zusammenspiel der Crew, um den Teamgeist und die Taktik des Segelns. Die Kombination von ‚SeglerIn mit Handicap‘ und ‚SeglerIn ohne‘ macht das Team inklusiv, was so im Segelsport und ganz speziell im Regattasegelsport erst seit knapp einem Jahr seine Runde macht und reihum auf positives Feedback stößt.
‚Vielleicht wird die Welt ein kleines bisschen umsichtiger‘, ist das Motto hinter der Idee. “Wir müssen etwas tun, um die Welt zu verändern. Vor allem gemeinsame Berührungspunkte und gemeinsame Momente sind wichtig, damit Menschen Verständnis füreinander entwickeln können“, sagt Sven Jürgensen, Delegierter des Vorstands des NRV. Im NRV ist man stolz darauf, Vorreiter in Sachen Inklusion im Segelsport zu sein. „Nach dem coronabedingten Stillstand im Sport, ist es wichtig, jetzt mit solchen Leuchtturmprojekten wie einer WM den Sport wieder anzuschieben, das gilt auch ganz besonders für den inklusiven Sport.“, betont Tobias König, NRV Vorsitzender. Und mit dem Motto „Zeigen was geht, statt darüber reden was nicht geht“, begründet Sven Jürgensen, Delegierter für Inklusion im NRV und Initiator der Weltmeisterschaft, sein Engagement für die Inklusion.
Der Aufwand für die Umsetzung und Durchführung eine solchen Veranstaltung ist im Bereich des inklusiven Segelns deutlich höher, als bei den bisher durchgeführten Regatten, sodass der NRV sehr dankbar ist, von namhaften Sponsoren unterstützt zu werden. Dazu gehören akquinet, One, Wärtsilä, die Stadt Hamburg – Hamburg Active City, Torqeedo und die Stiftung Behindertensport.
Foto: Zusammen gleich: 21 Teams aus 9 Nationen treten bei der zweiten ‘Inclusion World Championship for Sailing’ im NRV an. © Sven Jürgensen