Blitzender Chrom, alte Traumautos, stolze Oldtimer-Besitzer – da schlägt manches Autofahrerherz höher. Auf alle Fälle das der rund 80 Teilnehmer der 7. Hamburg Car Classics. Bevor die geliebten Klassiker zur Saisonpause in den Garagen verschwinden, gingen 34 Fahrzeuge gemeinsam auf eine frühherbstliche Tagesausfahrt in Hamburg und Schleswig-Holstein.
Gefahren wurden am Tag der deutschen Einheit rund 250 Kilometer auf Landstraßen im Norden, aufgelockert durch zu lösende Aufgaben und Besuchen ausgewählter Locations. Networking und Benzingespräche kamen dabei nicht zu kurz. Alles unter Berücksichtigung der Corona-Auflagen und den damit verbundenen gesetzlichen Hygiene-Bestimmungen. Denn: Jedes Team saß in seinem eigenen Auto, die Preisverleihung fand trotz frischer Temperaturen draußen vor dem Internationalen Maritimen Museum statt.
Zahlreiche Schmuckstücke vom Jaguar XK 120 Bj 1952 bis zum Porsche 356 BJ 1956 gingen an den Start. Als ältestes Fahrzeug war ein Horch T845 von 1936 dabei, der von dem Hamburger Oldtimer-Händler und Experten Eberhard Thiesen gefahren wurde (Aufmacherfoto). Tagesschau-Sprecher Jan Hofer holte seinen Mercedes Benz 220 S, Baujahr 1958, aus der Garage und ging mit Ehefrau Phong Lan auf Rallye-Tour. „Die Strecke war sensationell und anspruchsvoll. Man konnte mal wieder sehen, wie schön die Gegend um Hamburg ist“, sagte der noch-Tagesschausprecher, der seine 50. Oldtimer-Rallye fuhr. Die Urur-Enkelin des letzten deutschen Kaisers, Rixa Herzogin von Oldenburg war das erste Mal bei einer Oldtimer-Rallye dabei. Sie fuhr den Bentley Amage von Oldtimer-und Hiscox-Experten Rainer Peukert, einem Youngtimer, den sie laut Peukert fuhr „wie ein Profi“. Erreicht wurde Platz Neun, zufrieden war sie trotzdem. „Diese Rallye war ein großes Erlebnis und eine große Freude. Nächstes Mal sind wir wieder dabei.“ Auch auf der Strecke Unternehmer Moritz Stürken (Leuchtturmgruppe) und Alexander Knälmann, Moritz Graf zu Reventlow, Unternehmer Horst König und Interieur-Designerin Susanne Korden, Krum Trashiliew und Juraj Sikula von Elbclassics, TV-Moderator Marco Ostwald uvm.
Ein ‚never give up‘-Girls-Team gab es auch. Andrea Blohm fuhr mit ihren beiden Töchtern Carla und Charlotte im kleinen Fiat 600 von Bj 1972. Sie mussten das Fahrzeug insgesamt 20 Mal anschieben, weil die Gänge sich erst beim Rollen des Autos schalten ließen. Wenn das Auto stand ging gar nichts mehr. Zum Glück kam der Pannendienst von ELBTOR und konnte helfen. So wurde trotzdem noch das Ziel und Platz 17 erreicht.
Nicht nur den 1. Platz beim Gesamtergebnis, sondern auch den Ladies Cup haben Nicoline Seemann und Birgit Seemann in ihrem Mercedes Benz 200 Coupé von 1964 gewonnen. Es ist das ehemalige Auto Ihrer Großeltern, welches sich immer noch im Familienbesitz befindet. Mutter und Tochter fahren seit 2016 bei der Hamburg Car Classics mit.
Für Speisen und Getränke war während der gesamten Veranstaltung gesorgt. Am Abend genossen die Teilnehmer ein Dinner inkl. Getränke und die Bekanntgabe der Gewinner im Restaurants “Catch Of The Day” im Kaispeicher B des Internationalen Maritimem Museums sowie im Restaurant „alte Liebe“ – denn zwei Gruppen in getrennten Räumen entsprechen mehr den geltenden Hygiene-Sicherheitsbestimmungen.
„Es war eine Herausforderung während des Lock- Downs Teilnehmer für eine in der Zukunft stattfindende Oldtimer Ausfahrt zu akquirieren. Diese Zeiten führen unweigerlich zu einer großen Unsicherheit, nicht nur bei uns im Team, sondern bei allen Interessierten. Aber wir haben ein gelungenes Event finalisiert dank vieler Unterstützer und Sponsoren. Ich habe gestern und heute so viele Danksagungen erhalten – das bestätigt mich darin, weiter zu machen“, freut sich die Veranstalterin Birte Ballauff von Hamburg Car Events unjd fügt hinzu: “Für mich ist dieses Event ein Beweis, dass auch in Corona-Zeiten schöne Veranstaltungen machbar sind.” Denn: Jedes Team saß in seinem eigenen Auto, die Preisverleihung fand trotz frischer Temperaturen draußen vor dem Internationalen Maritimen Museum statt und beim anschließenden Dinner wurden die Gäste auf zwei Restaurants im Museum aufgeteilt. Platz genug für Abstand (beim check in und drinnen rumlaufen musste natürlich Maske getragen werden!).
Fotos: HH Car Classics/Henning Angerer/Thomas Balke/Stephan Wallocha