Das Feld-Hockey-Bundesligawochenende für den Club an der Alster war ein gebrauchtes. Für ihre Kollegen des Harvestehuder THC auch, denn sowohl bei den Damen als auch bei den Herren wurden die Spiele wegen positiver Coronatests abgesagt.
Uhlenhorst Mülheim – Club an der Alster 2:0 (1:0) am 12.09.
Die Herren des Clubs an der Alster haben ihren Doppelwochenendauftakt bei HTC Uhlenhorst Mülheim mit 0:2 (0:1) verloren. In einer phasenweise unstrukturierten Partie waren die Hausherren bis ins dritte Viertel stärker, nach der Pause konnte sich Alster aber immer mehr Spielanteile erarbeiten, schwächte sich aber durch eine zehnminütige Zeitstrafe nachhaltig. Durch die Niederlage bleibt Alster in Staffel A weiter vier Punkte hinter Rang drei in der oberen Tabellenhälfte, während Spitzenreiter Mülheim in derselben Gruppe mit dem Dreier den Verfolger Krefeld weiter auf Distanz hält.
Während das erste Viertel nach hektischem Hin und her noch torlos endete, kamen die Mülheimer Herren im zweiten Viertel immer besser in die Partie und hatten mittlerweile auch das Heft in der Hand: In der 20. Spielminute konnte Mark Appel im Alster-Tor einen Schuss von Till Brock nur vor die Füße von Malte Hellwig abwehren, der nicht lange fackelte und die Kugel volley zur mittlerweile verdienten 1:0-Führung für den HTC Uhlenhorst ins Netz drückte (20.). Zwei Minuten später ließ Mülheim die erste Strafecke ungenutzt, kurz darauf vergab Jan Schiffer die Möglichkeit zum zweiten Mülheimer Treffer. Auch die Ecken zwei und drei blieben auf Mülheimer Seite folgenlos, so dass es mit der 1:0-Führung in die Halbzeitpause ging.
Nach dem Seitenwechsel kam Alster erstmals zu guten Möglichkeiten, in höchster Not rettete Mülheims Goalie Lennart Küppers zweimal gegen Anton Boeckel. Dann setzte Alster seine erste Ecke flach rechts vorbei. Auf der anderen Seite verhinderte Appel erst gegen Nick Werner und Brock den zweiten Gegentreffer, musste dann aber doch hinter sich greifen: Im fünften Mülheimer Eckenversuch hielt der Alster-Rückhalt den ersten Schuss, doch im Nachschuss markierte Benedikt Fürk das 2:0 (37.). Der zweite Gegentreffer fiel in einer Phase, als Alster eigentlich immer besser in die Partie kam. Trotzdem vergaben die Hamburger mit den Ecken Nummer zwei und drei die nächsten Möglichkeiten zum Anschluss. Einen großen Dämpfer bekamen die Alster-Aufholbemühungen in der 42. Spielminute, als Frederik Gohlke für ein unnötig hartes Foul eine 10-Minuten-Strafe kassierte. In der Folge schlich sich wieder Hektik in die Partie mit vielen unnötigen Ballverlusten auf beiden Seiten. So war die Schlussphase, die Mülheim nach Gelb noch einmal in Unterzahl zu Ende spielen musste, dann auch arm an Höhepunkten: Mülheim musste nicht mehr, Alster konnte nicht mehr und auch die doppelte Überzahl, nachdem Appel zugunsten eines elften Feldspielers den Platz verlassen hatte, brachte den Hanseaten nichts mehr und es blieb nach 60 Minuten beim über die gesamte Distanz betrachtet verdienten Mülheimer Sieg.
Alster-Coach Sebastian Biederlack sah auch in der langen Unterzahl nicht unbedingt den entscheidenden Grund für die Niederlage: „Grundsätzlich bin ich mit dem Spiel zufrieden. Trotz der gelben Karte sind wir noch im Spiel geblieben, haben auch in Unterzahl, wie das gesamte Spiel über, vernünftig verteidigt. Wir sind auch im gegnerischen Viertel zu aussichtsreichen Szenen gekommen, aber uns hat da die Durchschlagskraft gefehlt. Im Vergleich zur Vorwoche war das eine Steigerung, wir können aber immer noch eine Schippe drauflegen.“
Club an der Alster – Rot-Weiss Köln 2:3 (1:0) am 13.09.
Die Damen des Clubs an der Alster haben am Sonntag unglücklich gegen Rot-Weiss Köln mit 2:3 (1:0) verloren. Das Spitzenspiel hatte Qualität, Spannung und Chancen für mehr Tore auf beiden Seiten. Mit zwei Eckentreffern im Schlussviertel drehte Kölns Nationalspielerin Pia Maertens die Partie quasi im Alleingang, 90Sekunden vor Ende der Partie vergab Alsters Hanna Valentin vom Punkt die Möglichkeit zum Ausgleich. Für Alster als Dritten der Staffel A hat sich nach der Niederlage der Vorsprung auf den Gegner Köln auf acht Punkte vergrößert, Köln wiederum kann den Abstand auf den Tabellenersten Mannheim nach dessen Unentschieden gegen den UHC auf fünf Zähler verkürzen
Es war dann auch die Schlussphase, die Alster-Coach Jens George als „bezeichnend für die Alster-Situation“ sah: „Wir haben viel investiert ins Spiel, stehen aber letztendlich unglücklich mit null Punkten da. Bis auf das zweite Viertel machen wir das Spiel, Köln steht hinten drin. Dann erlauben wir aber viel zu leichte Gegentore, stehen uns da gerade selber im Weg. Uns passieren zu viele Fehler, die dann direkt bestraft werden. Und wir selber sind dann dazu nicht in der Lage.“
Dabei lief es zunächst eigentlich ganz gut für die Hausherrinnen, die sich anfangs mehr Spielanteile erarbeiteten. Köln stand defensiv aber eng und ließ wenige Möglichkeiten der Hamburgerinnen zu. Auch die Ecken, zu denen Alster kam, blieben ungenutzt. Mit dem letzten Konter vor der Pause konnten sich die Alster-Damen dann doch belohnen: Von halblinks konnte Benedetta Wenzel Lisa Altenburg freistehend im Kölner Schusskreis anspielen, die die Kugel durch die Beine von Rot-Weiss-Torfrau Julia Sonntag zur verdienten Hamburger Führung ins Tor lenkte (30.).
Köln nutzte die Halbzeitpause, um den Schock des späten Gegentreffers zu verdauen. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, da überwand Nike Lorenz mit einem langen Schlenzer aus der eigenen Hälfte die Alster-Verteidigungsreihe und bediente halblinks Emma Boermans, die in den Kreis drang und aus kurzer Distanz unbedrängt abziehen konnte. Amy Gibson im Alster-Tor blieb ohne Abwehrchance (33.). Drei Minuten später stellte Carlotta Sippel aber den alten Vorsprung wieder her, als sich Altenburg links durchsetzte und auf Sippel ablegte, die im Duell mit Kölns Lea Stöckel zum 2:1 verwandelte (36.). Doch statt nun den Sack zuzumachen, gab Alster das Spiel etwas aus der Hand – und Pia Maertens nutzte die Unaufmerksamkeit, um die Partie mit zwei Eckentreffern (48./54.) zu drehen. Die Schlussphase dann bezeichnend für Alster: George nahm drei Minuten vor Ende Gibson zugunsten einer elften Feldspielerin vom Feld. Doch vorne konnten die Hamburgerinnen drei Ecken nicht zum Ausgleich nutzen. Bei der mittlerweile achten Alster-Strafecke war der Ball sogar schon hinter der Linie, aber die Schiedsrichterin hatte Sekundenbruchteile zuvor auf Siebenmeter entschieden. Vom Punkt wurde Hanna Valentin zur unfreiwillig tragischen Figur der Partie, als ihr Siebenmeterschuss abrutschte und Kölns Sonntag keine Mühe hatte, die unplatzierte Kugel zu halten. Die verbleibenden 90 Sekunden rannte Alster weiter dem dritten Treffer hinterher, konnte sich aber nicht mehr belohnen.
Crefelder HTC – Club an der Alster 2:2 (0:1) am 13.09.
Im Sonntagsspiel der Herren-Bundesliga trennten sich der Crefelder HTC und der Club an der Alster mit 2:2. Die Hamburger hatten die drei Auswärtspunkte dabei schon vermeintlich sicher, ehe Krefelds Eckenspezialist Timo Kossol ihnen zwei davon noch aus den Händen riss – wie Alster nach Sichtung des Videos jedoch bemängelte, durch eine vermeintliche Fehlentscheidung.
Alster-Trainer Sebastian Biederlack: „Es ist schade, dass wir für so ein gutes Spiel nicht belohnt werden, uns nicht mehr Ertrag holen. Ich stand zu weit weg vom Tor bei der letzten Ecke, aber meine Jungs waren sich sicher, dass die Kugel vom Innenpfosten zurück ins Feld an einen Fuß geht. Es hätte also eine neue Strafecke geben müssen – wir haben es eben im Video nochmal ganz klar gesehen, dass es eine Fehlentscheidung ist. Ich glaube, es hätte sich niemand beschweren können, wenn wir als Sieger den Platz verlassen hätten. Aber wir lassen uns da vielleicht auch zehn Minuten lang zu stark hinten reindrängen.“
Ronan Gormley: „Ich finde den Punkt am Ende verdient. Alster war sehr heiß auf die Partie und hat griffig verteidigt. Wir haben im Vergleich zu gestern hinten deutlich mehr zugelassen. Deshalb war Alster auch zur Pause verdient in Führung. Aber meine Jungs haben am Ende ganz viel Willen gezeigt und sich noch belohnt. “
Die Gäste von der Alster schockten den CHTC früh, als Jesper Kamlade schon nach 100 Sekunden eine Ecke zur Führung der Alsteraner nutzte. Es entwickelte sich danach ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Teams ihre Chancen hatten. Alster konnte allerdings etwas mehr Chancen erspielen. Krefeld jedoch mit einer Ecke sehr gefährlich, als der Ex-Krefelder Mark Appel im Alster-Tor sensationell gegen Schuss und Nachschuss parierte.
Das zweite Viertel gehörte jedoch wieder etwas mehr den Gästen, die auf dem Weg in den Kreis zwingender waren und sich dadurch auch mehr Standards erspielten. Hier konnte sich auch CHTC-Keeper Luis Beckmann das eine oder andere Mal auszeichnen. Die guten Keeper-Leistungen waren mit daran schuld, dass es zur Pause nur 0.1 stand.
Alster hätte dann erhöhen müssen, konnte in der Anfangsphase des dritten Viertels mehrere Ecken und Chancen erarbeiten, die jedoch alle nicht verwertet wurden. Das rächte sich, als Krefeld in der 43. Minute die zweite Ecke der Partie erarbeitete, die Timo Kossol sehr hart und platziert links unten zum 1:1 einschweißte. Danach wurde die Begegnung nickeliger, es gab mehrere kurze Rudelbildungen und Schubsereien, die die Schiedsrichter mit Grünen Karten und ruhiger Hand aber in den Griff bekamen.
Krefeld hatte das Momentum zu Beginn des Schlussviertels auf seiner Seite, presste Alster tief in die eigene Hälfte und drängte auf den Siegtreffer. Alster stand aber komprimiert im eigenen Viertel und ließ wenig Gefahr zu. Eigenen Chancen der Hamburger waren aber jetzt Mangelware. Der CHTC mit mehr Zug zum Tor, aber ohne Fortune im Abschluss. Dann musste Tom Schneider wegen Unterbrechen eines Konters auf die Strafbank und Alster nutzte die Überzahl sofort. Luis Beckmann konnte gegen Robert Köpp, der vor ihm auftauchte, einmal stark klären, aber der junge Alsteraner verwertete den Rebound eiskalt zum 1:2 (57.)
Gormley nahm seinen Keeper für die letzten beiden Minuten vom Feld und der CHTC erkämpfte sich eine späte Ecke, die zu Diskussionen führte, weil Schiedsrichter Hinsken, der auf erneute Ecke entschieden hatte, ein Tor erst nach einem Gespräch mit seinem Kollegen Christian Blasch anerkannte. Letztlich zählte der späte Ausgleich erneut durch Timo Kossol, sehr zum Ärger der Gäste, die den Ball hatten vom Innenpfosten zurückspringen sehen, während der Mülheimer Schiedsrichter sich ganz sicher war, dass die Kugel am Torbrett anschlug.
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Quelle: Die Hockey Agentur