Donnerstag, 28. März 2024
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    Fantastische Fantasien

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    Die meisten deutschen High Fantasy Größen sind männlich. Aber wie viele Autorinnen kennen Sie in diesem Genre? Wahl-Hamburgerin Anett E. Schlicht ist eine von ihnen und begeistert mit ihren Geschichten viele Fantasy-Fans. Kommende Woche erscheint bereits der zweite Teil ihrer Romanreihe “Zeit der Eismonde” und entführt Hauptfigur Ouwen auf ein mysteriöses Abenteuer. Wir haben die Autorin im Grindelviertel zum Interview und Podcast getroffen!

    Den ganzen Talk direkt als Podcast: magazine.hamburg/alstercast

    Alster Aktuell-Redakteurin Kimberley Schulz (r.) traf die Autorin zum Interview. Den Podcast dazu finden Sie auf magazine.hamburg/alstercast

    Alster Aktuell: Beginnen wir ganz vorn, wofür steht denn das “E.” in Ihrem Namen?
    Anett E. Schlicht: Das “E.” steht für den Namen meiner Großmutter, der ich den Auftakt-Band auch gewidmet habe. “E.” steht für Ella. Ich habe überlegt, nicht nur meinen eigentlichen Namen zu verwenden, sondern noch etwas hinzuzufügen. Da das Buch auch ein Dankeschön an meine Großeltern ist, fand ich das sehr passend. Letztendlich ist “Anett E. Schlicht” also mein Künstlername.

    Was machen Sie denn abgesehen vom Schreiben sonst beruflich?
    Ich bin schon seit einer ganzen Weile Journalistin und habe viel für den Kulturbereich unterschiedlicher Redaktionen gearbeitet und vor ein paar Jahren dann meine ersten Schritte als Autorin gewagt. Meine ersten Gehversuche des Schreibens habe ich tatsächlich schon in der Grundschule gemacht. 2015 wurde der Wunsch dann immer größer, eine Geschichte aufs Papier zu bringen, die nichts mit meinem journalistischen Background zu tun hatte und in der ich mich in einer eigen geschaffenen Welt frei austoben konnte.

    Letztes Jahr kam der erste Teil Ihrer Reihe “Zeit der Eismonde” auf den Markt und kommenden Montag, am 3. August, erscheint der zweite Teil “Zeit der Eismonde – Schattenläufer”. Worum geht es in dem Roman?
    Es geht unter anderem um einen jungen Mann, der von Albträumen geplagt wird und auch tagsüber seltsame Dinge sieht und hört, die niemand außer ihm wahrnimmt. Es geht um helle und dunkle Magie, um Freundschaften und um Geheimnisse, die erst noch gelüftet werden müssen. Der Titel ist auch Programm, denn das Ganze spielt in einer sehr winterlichen Welt. Der Leser lernt ein Land kennen, das kurz vor einer längeren Kälteperiode steht – der Eismondzeit. Die Geschichte der Figuren aus Band eins werden im zweiten weitergeführt.

    Wie lange haben Sie insgesamt für die Teile gebraucht?
    Das kann ich zeitlich gar nicht so genau eingrenzen. 2015 habe ich mit ersten Ideen begonnen, dann aber wieder eine Pause eingelegt und erst 2016 wieder mit dem Schreiben begonnen. Die Figuren haben mir schon lange auf die Schulter getippt und gesagt “Mach was draus”. Anfang 2017 habe ich den Agenturvertrag unterschrieben. Rückblickend war das auch einer der wertvollsten Momente in meinem Leben. Trotzdem hat es dann noch fast ein Jahr gedauert, bis wir einen passenden Verlag gefunden haben.

    Nach dem ersten Teil folgt jetzt Nummer zwei. Insgesamt sind drei Bände geplant.

    Hatten Sie eine Altersklasse, für die Sie das Buch geschrieben haben?
    Nein, tatsächlich habe ich den Roman zunächst für mich geschrieben. Zu Beginn hatte ich gar nicht im Sinn, dass irgendwer eines Tages meine Worte sonst noch lesen wird oder dass ich mich mit diesem Text bewerbe. Ich wollte eine Welt kreieren, die ich selber mag und die ich selbst gern lesen würde. Es gibt auch keine Altersfreigabe. Jeder, egal ob Junge oder Mädchen, der gerne in Abenteuer mit magischen Hintergründen eintaucht, für den ist “Zeit der Eismonde” genau richtig.

    Was ist “High Fantasy” denn üeberhaupt?
    “High Fantasy” ist eine der Unterkategorien des Fantasy Genres. Einige der Merkmale sind einfach oft eine eigene Welt, Kreaturen, Magie spielt oft eine zentrale Rolle, ebenso Religion und es gibt auch öfters eine neue Sprache.

    Jetzt sind Werke wie “Der Hobbit”, “Narnia” oder “Herr der Ringe” ja die Spitzenreiter des Genres. Stimmt es denn, dass hauptsächlich Männer hinter Fantasy-Büchern stecken?
    Ich glaube gerade in letzter Zeit wird sehr über die Aufteilung gesprochen. Es gibt viele Frauen, die sehr erfolgreich im Fantasy Bereich schreiben, ich habe mich nie wirklich damit auseinandergesetzt, ob die Bücher, die mir gefallen haben, nun von einem Mann oder einer Frau verfasst wurden. Durch viele Pseudonyme weiß man ja auch nie so wirklich, wer wirklich dahintersteckt. Großartige Geschichten können beide Geschlechter schreiben, daher spielt das für mich keine Rolle. Frauen können ebenso durch Schlachten führen und Männer können meiner Meinung nach auch großartige Romantik herstellen.

    Jetzt haben sich die Seiten getauscht und Sie arbeiten nicht mehr im Hintergrund, sondern stehen als Autorin ebenso in der ersten Reihe. Wie ist das für Sie?
    Dass man plötzlich auch mein Bild mit veröffentlicht, war für mich anfangs schon seltsam, das gebe ich ehrlich zu. Für mich ist es ein riesen Geschenk meine Geschichten gemeinsam mit dem PIPER Verlag veröffentlichen zu können. Wenn man die Öffentlichkeit nicht gewöhnt ist, fällt es einem natürlich anfangs schwer, plötzlich mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich durfte bei meinen ersten Lesungen auch schon Bücher signieren, das ist ein ganz tolles Gefühl, wenn Leser Feedback geben.

    Der erste Teil muss ja gut angekommen sein, sonst käme jetzt nicht der zweite heraus.
    Es sind sogar drei angedacht, ich hatte das Ganze schon lange als Reihe geplant. Ich arbeite bereits am dritten Band und teste mich parallel an einer neuen Fantasy-Reihe aus, die allerdings in einer realen Großstadt wie Hamburg oder Berlin spielen wird. Früher hätte ich es auch nicht für möglich gehalten, zeitgleich an mehreren Werken zu arbeiten, aber es ist eine gelungene Abwechslung.

    Im neuen Teil gibt es auch eine Landkarte, war es Ihnen wichtig, dass der Leser so einen genauen Überblick bekommt, wie Sie sich das Land vorgestellt haben?
    Mir war es sehr wichtig, dass es eine Karte geben wird. Die Grafikerin hat viele Details wirklich wunderbar umgesetzt. Die Wölfe sind zu sehen, die eine große Rolle spielen, man erfährt wo die Königsstadt liegt und wo die Hauptfigur lebt. Auch das allsehende Auge ist abgebildet, Augen-Symbole sind im Fantasy generell sehr verbreitet. Dieser Überblick gefällt mir sehr.

    Im 2. Teil der Romanreihe gibt es eine Landkarte der fiktiven Welt.

    Letztendlich ist die ganze Geschichte deutlich von Skandinavien inspiriert. Wieso mögen Sie diese Gebiete so gern?
    Da kommen einfach Aspekte Sachen zusammen, ich reise eh sehr gerne und habe vor einigen Jahren mein Herz an Skandinavien verloren. Wir haben damals auch direkt mehrere Wochen in Norwegen verbracht, es ist auch ein Teil der Bücher während eines Winterurlaubs in Dänemark entstanden. Dort kam ich richtig zu Ruhe, ich denke das war auch einer der Gründe, warum “Zeit der Eismonde” in dieser Winterperiode spielt.

    Sie selbst kommen aber aus einem Ostseeort und gar nicht ursprünglich aus Hamburg, richtig?
    Ich bin in Warnemünde groß geworden, ein Teil meiner Familie lebt auch noch dort. Aus beruflichen Gründen bin ich nach Hamburg gekommen, das ist nun bereits schon beinahe 20 Jahre her.

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