Seit fast 30 Jahren lebt die studierte Malerin Margarita Kriebitzsch in Hamburg und schmückt nicht nur mit ihren expressiven, auffälligen Acryl-Gemälden weltweit diverse Wände. Aktuell erhalten die gebürtige Armenierin und ihre knalligen Kunstwerke mit kräftigen Neon-Pigmenten viel Aufmerksamkeit und nur durch einen Zufall entdeckte sie überhaupt, dass ihre Werke im Schwarzlicht leuchten. Wir haben die Künstlerin in ihrer Galerie in der AlsterCity besucht.
Alster Aktuell: Liebe Frau Kriebitzsch, 1983 kamen Sie aus Armenien auf die schöne Ostseeinsel Usedom und zehn Jahre später zogen Sie nach Hamburg. Wie kam es denn dazu?
Margarita Kriebitzsch: Ich bin für die Liebe nach Deutschland gekommen, mein Mann war damals an der Ostsee stationiert und dementsprechend bin aus meiner Heimat hierher gekommen. Dort habe ich schon Kunstwerke ausgestellt, als Grafikerin gearbeitet und parallel Deutsch gelernt. Studiert habe ich Malerei, Grafik und auch Kunstpädagogik.

Wie kamen Sie denn zur Acrylmalerei?
In der Kunst habe ich schon immer geschaut und ausprobiert, was möglich ist und anfangs auch in der Kombination mit Öl gemalt. Heutzutage möchte aber kaum noch jemand lange auf seine Bestellung warten, was bei einem Ölgemälde allerdings nötig ist. Acryl hat den großen Vorteil, dass es sehr schnell trocknet und man dementsprechend schneller die nächste Schicht auftragen kann. Neonfarben sind ja noch relativ neu, erst seit 2012 arbeite ich auch mit denen. Wenn es zum Motiv passt, arbeite ich zum Beispiel auch mit Glitzer, Steinchen oder Blattgold. Als Künstlerin habe ich da die freie Wahl und wenn ein Auftraggeber spezielle Wünsche hat, versuche ich die natürlich auch umzusetzen.
Wie lange brauchen Sie ungefähr für ein Bild?
Das ist unterschiedlich. Nehmen wir als Beispiel ein Porträt in der Größe 40cm x 40cm. Wenn es ganz schnell gehen muss, könnte ich es in einer Woche schaffen, aber sagen wir einfach mal, dass zwei Wochen machbar sind. Der Preis eines kleinen Werks beginnt bei ungefähr 600 Euro. Wenn ich arbeite, male ich ja auch nicht durchgehend, ich stehe nicht acht Stunden am Stück vor der Leinwand. Das Auge muss sich erholen, ich lasse das Gemälde zwischenzeitlich ruhen. So kommen neue Ideen, das ist ein Prozess. Das Bild entwickelt sich von alleine.
Ihre Galerie haben Sie jetzt seit drei Jahren in der AlsterCity, aber sind Sie auch international unterwegs?
Ich war drei Mal als Ausstellerin in Cannes, ein Mal in Monaco und in Zürich, in New York und beispielsweise auch in Miami. Ich habe meine Bilder schon in 18 HASPA Filialen präsentiert, aktuell in Fuhlsbüttel. Ab September sind einige meiner Werke auch in Wellingsbüttel und ab Ende Oktober auch im AEZ zu sehen. Dadurch entsteht auch eine Fangemeinde, die von Ausstellung zu Ausstellung zieht, das ist toll zu beobachten.
Was ist das Besondere an Ihren Pop Art Gemälden?
Schaut man durch eine spezielle Brille, so sieht man sogar einen optischen 3D-Effekt. Durch Experimente und Zeit entstehen gewisse Umstände in der Kunst. Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass meine Bilder im Schwarzlicht leuchten. Ich verwende tagesleuchtende Neonfarbe, daher dachte ich nicht, dass Sie in dem Licht anders aussehen. Damals kam auf einer Kunstausstellung ein junger Mann auf mich zu und meinte, dass sie bestimmt wahnsinnig im Schwarzlicht strahlen würden und zeigte mir diesen Effekt, der mir bis dahin gar nicht bewusst war. Meine Bilder sind alle Unikate, ich liebe meine Arbeit.

Schauen Sie ruhig mal auf ihrem Instagram-Account nach weiteren Bildern! @margaritakriebitzsch