Der „Oberalster“ Verein für Wassersport hat große Pläne: ein neues Clubhaus und modernisierte Sportstätten sollen Bewegung an den Alsterlauf bringen. Geht der Plan auf?
Ein neues Vereinsheim und ein vielseitiger Sportplatz mit Tartanbahn, ein digitales Mitgliederportal sowie mehr Leichtathletik und auch Fußball – das sind die Grundelemente der Pläne, die der traditionsreiche „Oberalster“ Verein für Wassersport (gegründet 1912) hat – Pläne, die voraussichtlich mit 3,5 bis 5 Millionen Euro zu Buche schlagen werden. Bisher sind bereits 450.000 Euro vom bezirklichen Sportstättenbau für 2022 in Aussicht gestellt worden.
„Das ist eine relativ hohe Summe, wenn man sich überlegt, was andere so bekommen, weil einfach die Notwendigkeit so groß ist zu handeln“, sagt der Vorsitzende Nizar Müller. Denn außer dem Aschenplatz am Struckholt, der aufgewertet werden soll, gibt es in der Gegend keinen Sportplatz. Besonders bitter für die Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums. „Momentan ist es so, dass die Schul-Abi-Prüfungen an der Jahnkampfbahn im Stadtpark stattfinden, wo man erst mal 5,3 km hinfahren muss, und wo die Timeslots knapp bemessen sind“, erläutert Müller. Außerdem entstehen in Klein-Borstel gerade etliche Neubauten, durch die vor allem Familien ins Alstertal gezogen werden. „Da haben wir erkannt, da ist Potential. Lass uns das machen. Da sind wir jetzt mal mutig.“
So wurden zuerst die Vereinsmitglieder aktiv. Ein interner Workshop mit etwa einem Dutzend Beteiligten bildete sich und setzte die Planungen in Gang. „Aus dem Beteiligungs-Workshop werden jetzt die Ideen sukzessive umgesetzt und realisiert, während wir immer versuchen auf unsere Finanzen zu achten und so zu wirtschaften, dass wir uns nicht übernehmen“, sagt Nizar Müller. „Wir wollen die Menschen aus den Quartieren für Sport begeistern. Da muss ein Interesse von der Stadt da sein, das auch zu finanzieren.“
Um die Finanzierung kümmert sich Hans Schreckenberg, der Schatzmeister des Vereins. Dieser kann allerdings noch keine genauen Zahlen verifizieren. Gegen Herbst müssen einige Anträge eingereicht werden, und nach deren Prüfung wird man sehen, wieviel der Kosten von Bund, Land und Bezirk bezuschusst wird. „Steter Tropfen höhlt den Stein“, sagt Hans Schreckenberg. „Aber es ist kein Selbstgänger, definitiv nicht. Die Nachbarschaft kann uns natürlich durch Spenden, Neumitgliedschaften und die Nutzung unserer Gastronomie unterstützen. Durch die ganzen Probleme der Coronafinanzierung könnten wir das Projekt jetzt noch durchkriegen, ansonsten können wir es vergessen. Wir haben nur diesen einen Schuss frei, um es hinzubekommen.“
Mehr Infos zum „Oberalster“ Verein für Wassersport e.V. gibt’s auf seiner Website.
Übrigens: der Oberalsterlauf – Volkslauf durch das schöne Alstertal des Vereins findet dieses Jahr zum 30. Mal statt! Anmeldung hier!