Kräuter selber anbauen liegt seit Jahren im Trend und wird immer beliebter. Ist ja auch praktisch, sie sehen gut aus, duften fantastisch und versprechen kulinarischen Genuss – frisch auf den Teller. Heute geben wir Tipps zum Bau in einer Kräuterspirale.
Kräuterspirale
Am besten wachsen die Kräuter in einer professionell angelegten Kräuterspirale. Sie bietet die Möglichkeit, auf kleinstem Raum eine Vielzahl verschiedener Gewächse zu ziehen. Durch ihre besondere Bauweise ist es möglich, Küchen-, Gewürz- und Heilkräuter mit ganz unterschiedlichen Standortansprüchen optimale Bedingungen zum Wachsen und Gedeihen zu geben.
Ist erst einmal der richtige Standort gefunden, an dem sich sowohl die sonnenhungrigen als auch die Schatten- und Halbschatten liebenden Kräuter wohlfühlen, beginnt die eigentliche Arbeit. Zunächst wird die Größe der Spirale festgelegt: Mit Pflöcken und einer gespannten Schnur lässt sich der Grundriss abstecken. Dabei orientiert man sich idealerweise an der Form eines Schneckenhauses.
Für den äußeren Rahmen der Kräuterspirale ist eine Trockenmauer – also ohne Mörtel – am besten geeignet. Die sieht nicht nur sehr natürlich aus, es hat auch den Vorteil, dass Tiere wie z.B. Eidechsen später in den Mauerspalten Unterschlupf finden. Die ausgewählten Steine werden von außen nach innen hin aufgeschichtet, bis der innere, höchste Punkt etwa eine Höhe von 80 Zentimetern erreicht hat.
Wichtig: Da die meisten Kräuter viel Wärme und Licht benötigen, sollte sich die Spirale möglichst nach Süden hin öffnen. Innerhalb der abgesteckten Fläche wird der Oberboden etwa spatentief abgetragen. Damit der untere Bereich später immer gut feucht ist, sich aber kein Wasser am Fuß des Hochbeets staut, ist es notwendig, den Boden mit einer Drainage aus Kies oder Schotter zu versehen. Im Kern der Spirale kann die Schicht gut 50 Zentimeter hoch sein, zur südlichen Öffnung hin läuft die Schotterschicht allmählich aus.
Wer es jetzt wie die Profis machen möchte, nimmt keine normale Gartenerde, sondern abgestimmt auf die verschiedenen Zonen eine Mischung aus Erde, Sand und Kompost, die den Bedürfnissen der Pflanzen entspricht. In der Regel lassen sich bei Kräuterspiralen drei Feuchtigkeitsbereiche unterscheiden: Für die oberste, trockene Zone wird die Gartenerde mit der gleichen Menge Sand gemischt. Ist der Oberboden sehr lehmig, wird außerdem Kalksplitt zugegeben. Für die nachfolgenden Wachstumszonen nimmt der Sandanteil nun stetig ab. Stattdessen wird dem Oberboden humose Erde und Kompost zugesetzt.
Tipp: Die Spirale nicht sofort nach der Fertigstellung bepflanzen. Die Erde sollte erst einmal etwas absacken. Am besten wartet man ein paar Regengüsse ab und füllt dann bei Bedarf noch Erde nach.
Wo wächst was? Die obere, trockene und nährstoffarme Zone bietet nun vor allem mediterranen Kräutern wie Rosmarin, Currykraut, Thymian, Berg-Bohnenkraut, Majoran, Lavendel und Salbei perfekte Bedingungen zum Wachsen. Auf der mittleren, frischen und nährstoffreicheren Ebene gedeihen Zitronen-Melisse, Gewürz-Fenchel, Petersilie, Rauke und Kapuzinerkresse. Und im unteren Bereich wächst auf feuchtem Boden Schnittlauch, Dill, Estragon, Garten-Berg-Minze oder Liebstöckel. Das meiste davon blüht auch kräftig. So ist eine gut angelegte Kräuterspirale also nicht nur etwas für die Liebhaber der guten Küche, sondern auch eine optische und duftende Bereicherung für jeden Garten! Wer es sich den Bau und die Bepflanzung nicht alleine zutraut sollte einfach auf die Experten des Garten- und Landschaftsbaus wenden. Die kennen sich da aus!
Einfach in den Topf
Das alles bedarf natürlich langer Planung, es lohnt sich aber! Wer jedoch schnell etwas zum Ernten haben möchte, der kann sich einzelne Kräuter auch im Topf auf Balkon oder Terrasse stellen. Ich habe beispielsweise seit gut zwei Monaten Marokkanische Minze auf dem Balkon. Einmal in einen größeren Topf umgepflanzt hat sie ihr Volumen mehr als verdoppelt. Die Pflanze sollte nicht zu oft in der prallen Sonne stehen, sonst trocknet sie zu schnell aus. Gießen muss ich nicht jeden Tag, denn vor dem Balkon stehen große Bäume und sorgen für Halbschatten, das mag die Minze. Trotzdem sollte man versuchen den Boden immer etwas feucht zu halten. Düngen musste ich noch nicht, ist ja auch gerade erst umgepflanzt worden. Experten empfehlen ab und zu die Gabe von Beinwelljauchen oder Kompost. Ganz ehrlich, das muss ich mir noch überlegen.