An der Spitze der Wandsbeker Bezirksversammlung gab es einen Wechsel: André Schneider (SPD) ist zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Wir haben den Saseler zu seinen zukünftigen Aufgaben und Zielen befragt!
ALSTER AKTUELL: Das vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung hat um einiges mehr Aufgaben als die regulären Mitglieder. Sie machen das alles ehrenamtlich – zusätzlich zu Ihren anderen Tätigkeiten, zu denen auch z.B. der als SPD-Ortsvereinsvorsitzender von Sasel und 1. Vorsitzender des Saseler Heimatfestvereins gehört. Wie ist das zu wuppen?
André Schneider: Das ist zu schaffen, ich wusste ja, was da auf mich zukommen wird. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben. Als SPD-Distriktsvorsitzender bin ich ohnehin nur noch kommissarisch im Amt, dieses Amt übergebe ich an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger, wenn wir wieder Mitgliederversammlungen durchführen dürfen. Als Vorsitzender des Saseler Heimatfestes bin ich erst im Frühjahr wiedergewählt worden, das ist mir eine Herzensangelegenheit – allerdings kann das Heimatfest in diesem Jahr leider nicht stattfinden, sodass ich damit derzeit keine zusätzliche Arbeit habe.
Ihr Vorgänger Peter Pape engagierte sich in dieser Position besonders für z.B. die Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag und der Verleihung des Bürgerpreises. Haben Sie Herzensangelegenheiten, die in Ihrer Amtszeit besondere Aufmerksamkeit erfahren sollen?
Die Meilensteine meiner Vorgänger stehen natürlich nicht zur Disposition und werden weitergeführt. Ich denke, dass die Bezirksversammlung die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen über Themen, die insbesondere sie selbst betreffen, weiter verbessern kann. Das soll in Richtung eines Kinder- und Jugendbeirates gehen, analog zum bestehenden Bezirksseniorenbeirat, der seine Belange an die Bezirkspolitik adressiert.
Sie selbst sind Saseler. Welche Themen in Bezug auf Sasel im Besonderen und Alstertal/Walddörfer im allgemeinen stehen in den kommenden Jahren auf der Agenda der Bezirksversammlung?
Neben dem Umbau des Saseler Marktes, mit dem nächstes Jahr begonnen werden soll, wird es in den nächsten Jahren weiterhin um eine verträgliche Gestaltung der baulichen Nachverdichtungen, insbesondere an den Magistralen, gehen. Da geraten natürlich die Saseler Chaussee und der Ring 3 im Alstertal in den Blick. Bezirksamt und Bezirksversammlung werden hier mit viel Augenmaß die zum Teil bestehenden widerstreitenden Interessen zusammenführen müssen.
Allgemein wird über eine zunehmende Politikverdrossenheit oder gar Politikerfeindlichkeit geklagt. Haben Sie solche Erfahrungen auf lokaler Ebene auch schon gemacht? Was könnte man dagegen tun?
Die Bezirkspolitik ist nach meiner Ansicht bisher nicht so stark betroffen, bis auf einzelne Ausnahmen. Anfeindungen und Bedrohungen habe ich persönlich noch nicht erlebt. Aber man nimmt schon eine Enthemmtheit in der Diskussion z.B. am Infostand und insbesondere in den sozialen Medien wahr. Beleidigungen und Bedrohungen sind nicht hinnehmbar. Da gibt es Grenzen und dagegen muss man dann auch vorgehen. Ansonsten hilft eigentlich nur, offen für Gespräche zu sein und Entscheidungen nachvollziehbar zu erklären – das kann und darf jeder von Politikern verlangen.