100.000 Euro gab es gerade für Hamburgs Kinowelt – zumindest für einige Häuser, denn so hoch ist das Preisgeld der Hamburger Kinopreise 2020. Die hat Kulturstaatsrätin Jana Schiedek in dieser Woche verliehen. Ausgezeichnet wurden 15 Programm- und Stadtteil-Kinos für ihr Programmjahr 2019 und drei innovative und unkonventionelle Kinoinitiativen. Gewonnen haben unter anderem auch das Abaton in Rotherbaum und das Magazin Filmkunsttheater in Winterhude.
Eigentlich trifft sich die Hamburger Filmbranche traditionell im Spätsommer zur Verleihung der Hamburger Kinopreise. Dieses Jahr war einiges anders: Um den Hamburger Programm- und Stadtteilkinos in der Corona-Krise stärker und schneller unter die Arme zu greifen, wurden die mit rund 100.000 Euro dotierten Kinopreise bereits am Dienstagabend per Videochat verliehen. Bei der digitalen “Home Edition” kamen etwa 40 Kinobesitzer*innen und Filmschaffende aus dem Norden zusammen.
Die vorgezogene Verleihung der Kinopreise ist Teil des Rettungspakets der Stadt Hamburg. Anfang April hatte der Senat bereits die „Kino Hilfe Hamburg” in Höhe von 550.000 Euro ins Leben gerufen, um die Auswirkungen der Corona-bedingten Kino-Schließungen abzufedern.
Jana Schiedek, Staatsrätin der Behörde für Kultur und Medien: „Auch wenn wir uns leider derzeit nur digital treffen können, ist die diesjährige Kinopreisverleihung eine gute Gelegenheit, den wunderbaren Programmkinos der Stadt gerade jetzt für ihr Engagement zu danken. Neben der ‚Kino Hilfe Hamburg‘, leistet die vorgezogene Verleihung der Kinopreise auch einen Beitrag, um den Kinos durch diese schwierige Zeit zu helfen. Die diesjährigen Preisträger zeigen, wie innovativ und kreativ die Branche ist. Eigenschaften, die wir gerade in den kommenden Wochen brauchen werden, wenn es verstärkt darum geht, die Kinos auch dabei zu unterstützen, unter den neuen Bedingungen Filmkunst wieder zeigen zu können. Dabei stehen wir weiter an der Seite der Kinos.“
Neben den 15 prämierten Kinos wurden in diesem Jahr zum ersten Mal drei innovative und unkonventionelle Kinoinitiativen ausgezeichnet. Zu den Preisträgern zählen die Filmnächte „A Wall Is A Screen“, das mobile Kino „Flexibles Flimmern“ und das Schanzenkino 73, das mit seinem bilingualen Kopfhörer-Konzept im Kinosaal und als Open Air gleich in zwei Kategorien gewann.
Das sind die Preisträger*innen:
- Abaton, Rotherbaum: 13.000 Euro
- 3001 Kino, Sternschanze: 13.000 Euro
- Zeise Kinos, Ottensen: 10.000 Euro
- Magazin Filmkunsttheater, Winterhude: 8.000 Euro
- Studio-Kino, Altona-Altstadt: 8.000 Euro
- Koralle, Volksdorf: 8.000 Euro
- Savoy Filmtheater, St. Georg: 7.500 Euro
- Alabama, Winterhude: 7.000 Euro
- B-Movie, St. Pauli: 7.000 Euro
- Passage Kino, Altstadt: 4.000 Euro
- Lichtmeß-Kino, Ottensen: 4.000 Euro
- Elbe Filmtheater, Osdorf: 3.000 Euro
- Blankeneser Kino, Blankenese: 3.000 Euro
- Filmraum, Eimsbüttel: 3.000 Euro
- Schanzenkino 73, Sternschanze: 1.500 Euro
Und das die Sonderpreisträger*innen
- Flexibles Flimmern, 3.000 Euro
- A Wall is A Screen, 3.000 Euro
- Schanzenkino 73, 2.000 Euro
Über die Kinopreis-Jury:
Der Filmproduzent und Regisseur Lars Jessen (“Wildes Herz”, “Fraktus”, “Dorfpunks”), die Kinobetreiberin Verena von Stackelberg (Wolf Kino, Berlin) und die Hamburger Filmjournalistin Britta Schmeis haben in diesem Jahr über die Vergabe der Hamburger Kinopreise entschieden. Die drei Branchenexpert*innen bilden die aktuelle Kinopreis-Jury.
Über die Hamburger Kinopreise:
Die Hamburger Kinopreise werden seit 1993 für qualitativ herausragende Filmprogramme oder andere Maßnahmen, die die Kinokultur fördern, an Hamburger Kinos und Abspielstätten vergeben. Initiator sind die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.