Freitag, 29. März 2024
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    Hamburger plant Weltkonzert im Netz

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    Der Gitarrist Heiko Ossig hat den Gitarristen-Star und Komponisten Steven Mackey nach Hamburg eingeladen – für seine Meisterklasse an der HfMT.  Corona verhindert den Auftritt. Aber Not macht bekanntermaßen erfinderisch…

    Im letzten Jahr im November war der legendäre klassische Gitarrist David Tanenbaum aus San Francisco auf meine Einladung hin für eine Meisterklasse an der HfMT. In diesem Jahr wollte ich den großartigen Gitarristen und phänomenalen Komponisten Steven Mackey nach Hamburg holen, den ich schon lange bewundere“, erklärt Heiko Ossig. Und siehe da, er hatte Lust und Zeit diesen Sommer nach Hamburg zu kommen. Dann kam die Corona-Pandemie und der Auftritt musste leider abgesagt werden. „Wie man sich gut vorstellen kann, war die Enttäuschung riesengroß“, erklärt der Saseler. „Ich habe trotzdem versucht, einen Weg zu finden, um die Zusammenarbeit aufrechtzuerhalten.“ Ihm sei dafür sofort ein gemeinsames digitales Konzert in diesem Sommer in den Sinn gekommen, verrät der Musiker.
    Die Idee bekam in seinem Kopf Flügel, als er über die verschiedenen Zeitzonen nachdachte, in denen sie spielen müssten. „Ich erinnerte mich in diesem Zusammenhang an Jim Jarmuschs Film ‚Night on Earth‘, der mich 1991 sehr beeindruckte. Mit Musik von Tom Waits. Ich liebe den Film, in dem es fünf Episoden gibt, in denen immer eine Taxifahrt gezeigt wird, und die manchmal bizarren Gespräche zwischen Taxifahrer und Passagier. Die Handlungen der fünf Folgen spielen an verschiedenen Orten auf der Erde: Los Angeles, New York, Rom, Paris und Helsinki. Ich erinnere mich lebhaft an die junge Winona Ryder als Taxifahrerin in Los Angeles oder an den deutschen Schauspieler Armin Mueller-Stahl im gelben Taxi in New York.“
    Genau dieses Film-Konzept wollte Ossig für ein Konzert übernehmen – in einem kurzen Moment während einer Nacht soll es eine Interaktion zwischen sechs bis acht Menschen an verschiedenen Orten auf der Erde mit unterschiedlichem Hintergrund und manchmal völlig unterschiedlichem Verständnis des Lebens geben. „Passend dazu hielt ich es für eine gute Idee, ein paar weitere Gitarristen zu bitten, an diesem Projekt teilzunehmen. Gitarristen mit unterschiedlichen Stilen, die an verschiedenen Orten auf der Erde leben und arbeiten und Musik für zwei E-Gitarren spielen. In gewisser Weise eine intime musikalische Unterhaltung zweier Musiker statt eines Gesprächs zwischen Taxifahrer und Gast.“ Es gab einige Namen von Gitarristen und Gitarristinnen, die dem Saseler sofort in den Sinn kamen. Einer der ersten war der des US-Stars Gretchen Menn. „Zu meiner Überraschung und zu meiner großen Freude stimmte sie sofort zu.“ Per Zoom-Meeting mit Gretchen Menn in Kalifornien, Steven Mackey in Princeton und Heiko Ossig in Hamburg wurden erste Details besprochen und weitere Namen ins Spiel gebracht. So nutzte beispielsweise Gretchen Menn ihre guten Kontakte zu Dweezil Zappa, um ihn für das Projekt zu begeistern. Ob der Sohn der Musik-Legende Frank Zappa es zeitlich einrichten kann, ist noch nicht ganz geklärt. Lust hat er auf jeden Fall. Definitiv dabei sind schon der Dirigent und Gitarrist David Robertson und Gyan Riley.

    „Ich war überrascht, wie viele internationale Stars Lust auf meinen weltumspannenden Online-Gig haben!“

    Das außergewöhnliche Online-Konzert ist für Mitte Juli geplant und wird für die Zuschauer natürlich for free sein. Trotzdem würden den einzelnen Musikern Kosten entstehen, obwohl sie auf Gagen verzichten, so Ossig. „Aus diesem Grund versuche ich im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne (startet ab dem 5. Juni) mit Hilfe der ‚Hamburg Kreativ Gesellschaft‘ das Projekt zu finanzieren.“ Zusätzlich ist es Ossig gelungen, die Hans-Kauffmann-Stiftung als Unterstützer zu gewinnen. Denn insgesamt veranschlagt der Künstler 15.000 € für die Aktion, weil sowohl ein Album enstehen soll und Kompositionen – Stücke für zwei Gitarren – in Auftrag gegeben werden sollen. Dazu kommen Produktion und Equipement. Wir drücken die Daumen!

    Mehr Informationen zu dem Projekt und den Konzerttermin – stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest – gibt es zeitnah HIER ONLINE.

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    Kai Wehl
    Kai Wehl
    Chefredakteur
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